Letzte Woche war meine Geschichte ein wenig melancholisch, aber dieses Mal wird es wieder etwas schaurig im #WritingFriday. Ich habe das Thema gewählt: Schreibe eine Geschichte und flechte darin folgende Wörter ein: erdrosselt, vergraben, blutig, Schrei, Blutmond. Im April hatte ich einmal eine kurze Geschichte über einen Mann Namens Luis geschrieben und habe diese nun fortgeführt oder weiter ausgeschmückt. Lies selbst!
Sie war so schön, noch waren ihre Lippen rot, warm und zart, doch bald würden sie sich in einen blaulilanen Ton färben, noch immer zart, aber kalt. Kalt wie die Nachtluft an diesem Herbstabend. Luis betrachtete sie immer wieder voller Liebe und Hingabe. Ihre Augen waren geschlossen, schlafend. Ganz friedlich lag sie bei ihm auf dem Beifahrersitz, die Schläfe etwas blutig von dem Schlag mit dem Stein, den er ihr verpasst hatte, welcher auch sofort ihren Schrei unterdrückte. Er mochte es lieber, wenn sie leise waren. Schon immer hatte er mehr die Stille genossen. Er hörte auch nie Musik, das störte nur seine Gedanken. Doch der Schlag tötete sie nicht sofort, also musste Luis noch einmal Hand anlegen und hatte das Mädchen erdrosselt. Es dauerte ziemlich lange und er bereute, dass er kein Messer mitgeführt hatte um es schneller hinter sich zu bringen. Die Stelle, an der er sie verborgen hielt war nicht sicher, ständig fuhren Autos an ihnen vorbei und er überlegte erst, ob er ihren Körper nicht erst vergraben sollte, ehe er sie mit zu sich nach Hause nahm. Aber dann wurde es ruhiger und er konnte sie unbeobachtet ins Auto setzen. Er freute sich darüber, zu Hause gefielen sie ihm am besten. Mutter hatte immer gesagt er solle endlich mal ein anständiges Mädchen mitbringen. Seine erste, Elisabeth war blond, schlank, hatte stahlblaue Augen und zarte, blasse Haut. Er war sich sicher, dass ihr sein Heim gefiel, immerhin hatte sie die beste Aussicht mit blick durch das Kellerfenster, direkt auf den Stamm der großen Eiche. Mutter hätte sie sicher gemocht. Ihr Lachen war so unschuldig, wie das eines Kindes und sie warf ihr Haar immer beim sprechen zurück, was sie sehr anmutig erscheinen ließ. Er wollte sie haben, für immer. Und so eines Nachts, als sie auf dem Weg vom Pub in die Uni war und durch den Park ging, umarmte er sie zärtlich von hinten, erstickte ihren Schrei mit der Hand und drückte sie hinter einem Gestrüpp zu Boden. „Schschsch“, hauchte er ihr zu und sie blickte ihn mit ihren großen, blauen Augen ängstlich an. Doch sie musste keine Angst haben, er wollte ihr ja nichts böses. Er hielt ihr die Nase zu und betrachtete sie liebevoll dabei, wie sie zappelte und sich unter ihm wand. Ihr Todeskampf dauerte etwas, aber das war in Ordnung, so konnte er sie länger ansehen. Nachdem sie ruhiger wurde und einschlief, hob er sie auf und trug sie zu seinem Auto. Zu Hause trug er sie über die Schwelle und lächelte in sich hinein, weil er dachte sie wären wie ein frisch vermähltes Ehepaar. Im Keller zog er ihre Sachen aus, denn er wollte sie im Ganzen betrachten. Sie war so schön, wie ein Engel. Er rammte den Fleischerhaken in ihre Schulter und hängte sie auf. Seitdem war sie bei ihm und er war sich sicher, dass sie stolz darauf war, die erste gewesen zu sein. Elisabeth war sehr ehrgeizig und wollte die beste sein. Das zeigten auch ihre Noten auf der Uni. Im Hörsaal hatte sie sich immer gemeldet und kluge Antworten gegeben. Ja bestimmt liebte sie es, die erste zu sein.
Er parkte den Wagen vor seinem Haus, stieg aus und ging einmal herum. Auf der anderen Seite öffnete er die Wagentür, schob seine Hände unter den Körper von Lydia und hob sie hoch. Eine Weile stand er dort und betrachtete sie im Schein des Blutmondes. Sie war so zart wie eine Blume und nun für immer sein.
Wie hat dir die Geschichte gefallen? Lass es mich in einem Kommentar wissen.
CAST
- Die Geschichte gehört zu der im April erschienenen „Wie die Blumen so zart“ und bietet mehr über Luis Charakter und seine Grausamkeiten.
- Als ich anfing zu schreiben hatte ich sofort von Joaquin Phoenix als Arthur Fleck im Kopf, daher bekam er im Nachhinein die Titelrolle, die eh noch nicht vergeben war.
WEITERE THEMEN:
- Schreibe aus der Sicht eines Hexenbesens.
- Wovor fürchtest du dich am meisten? Erzähle uns davon.
- Schreibe eine Geschichte, die mit dem Satz: “Er wischte sich das Blut von den Händen und…” beginnt.
- Das Böse herrscht – Egal ob Buch, Film oder Videospiel wer ist dein liebster Bösewicht und wieso? Könnte er auch gute Seiten an sich haben?
DIE REGELN
- Jeden Freitag wird veröffentlicht
- Wählt aus einem der vorgegeben Schreibthemen
- Schreibt eine Geschichte / ein Gedicht / ein paar Zeilen – egal Hauptsache ihr übt euer kreatives Schreiben
- Vergesst nicht den Hashtag #WritingFriday und den Header zu verwenden
- Schaut unbedingt bei euren Schreibkameraden vorbei und lest euch die Geschichten durch!
- Habt Spass und versucht voneinander zu lernen
WEITERE TEILNEHMER:
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3 Antworten zu “#WritingFriday: Carry You Home”
[…] Jeff Daniels Luis – Joaquin Phoenix . Weitere Geschichten zu Luis – Wie die Blumen so zart – Carry You Home . WEITERE […]
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Das fand ich auch – der Fleischerhaken rundet die tolle Geschichte ab. So sanft und liebevoll und dann rammt er ihr den Haken in die Schulter – sehr gut eingesetzt.
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Der Fleischerhaken ist ein toller Moment. Es ist nochmal brutaler und irgendwie überraschend, auch wenn das ja im ersten Teil schon vorkam.
Hoffe du schreibst nochmal über ihn, jetzt bin ich noch neugieriger.
Grüße, Katharina
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